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Traumatisierten Kindern richtig helfen

www.elternratgeber-fluechtlinge.de auf Ukrainisch und Russisch

(BPtK) Unter den ukrainischen Flüchtlingen sind viele Kinder und Jugendliche, die Kriegsgreuel erlebt haben. Die Erinnerungen an die fürchterlichen Ereignisse brennen sich häufig in das Gedächtnis ein. Sie vergehen nicht, sondern kehren immer wieder. Kinder und Jugendliche reagieren sehr unterschiedlich und jeweils auf eigene Weise auf Ereignisse, die zu viel für sie waren. Manche ziehen sich zurück. Sie sind niedergeschlagen und traurig. Andere sind sehr unruhig oder viel aktiver als früher. Große Kinder benehmen sich plötzlich wie kleine Kinder. Manchmal machen sie nachts wieder ins Bett. Andere Kinder wollen alles bestimmen und unter ihre Kontrolle bringen. Ältere Kinder und Jugendliche sagen manchmal, dass sie nicht mehr an die Zukunft glauben. Sie sagen, dass sie nicht erwachsen oder alt werden.

Ein Kind, das schreckliche Ereignisse nicht vergessen kann, sollte nicht bedrängt werden. Es kann sich nicht zusammenreißen und sich wieder normal verhalten. Es kann seine Erinnerung nicht verscheuchen, auch wenn es das will. Fühlt sich das Kind gezwungen, seine Gedanken und Gefühle zu verbergen, sind diese Gedanken und Gefühle nicht einfach weg. Sie sind weiter da. Es ist für das Kind aber noch schwieriger, mit ihnen zu leben. Das Wichtigste, was ein traumatisiertes Kind braucht, ist zuallererst das Gefühl, sicher und aufgehoben zu sein. Eltern sollten ihren Kindern immer wieder sagen, dass der Krieg jetzt weit weg ist und es dort, wo es nun ist, nicht mehr durch den Krieg bedroht ist. Sie sollten viel mit ihren Kindern zusammen sein und sie möglichst nicht in einer fremden Umgebung allein lassen. Eltern können ihren Kindern mit Kriegserlebnissen nicht oft genug zeigen, dass sie sie mögen und gerne mit ihnen zusammen sind. Das, was das Kind dann am meisten braucht, ist Geborgenheit.

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat für Flüchtlingseltern einen Ratgeber herausgegeben, der erklärt, wie sie richtig auf ihre traumatisierten Kinder reagieren können. Dieser Ratgeber ist als Webseite verfügbar: www.elternratgeber-fluechtlinge.de oder www.parent-refugees.de. Er ist auch in das Ukrainische und Russische übersetzt sowie auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Kurdisch Persisch zu lesen. Außerdem gibt es ein ausdruckbares Plakat mit QR-Code, dass auf die Webseite aufmerksam macht.

Flexible Nutzung der Videobehandlung weiterhin erforderlich

BPtK fordert Verlängerung der Corona-Sonderregelungen

(BPtK) Trotz Höchstständen bei der Corona-Inzidenz sollen nach dem Willen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (GKV-SV) zum 31. März 2022 die Corona-Sonderregelungen auslaufen. „Die Pandemie ist nicht vorbei. Um Patient*innen zu schützen, müssen Psychotherapeut*innen ihre Patient*innen weiterhin flexibel per Videobehandlung versorgen können“, fordert Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). „Eine Verlängerung der Corona-Sonderregelungen zur Videobehandlung ist in diesen Zeiten unverzichtbar. Auch auf die erweiterten Möglichkeiten der telefonischen Beratung kann in vielen Regionen angesichts schlechter Internetverbindungen nicht verzichtet werden.“

Mit Auslaufen der Corona-Sonderregelungen wird der zulässige Umfang von Videobehandlungen wieder auf maximal 20 Prozent der jeweiligen Leistung und 20 Prozent der Patient*innen pro Quartal begrenzt. „Die Begrenzung der Videobehandlung gefährdet in der weiterhin angespannten Lage die psychotherapeutische Versorgung“, kritisiert der BPtK-Präsident.

Die enge Begrenzung des Leistungsumfangs von Videobehandlungen ist nicht sachgerecht. Psychotherapeut*innen müssen je nach Patient*in eigenverantwortlich entscheiden können, ob und wie oft eine Videobehandlung erforderlich und angemessen ist. „Grundsätzlich müssen die Regelungen zum Einsatz von Videobehandlungen für gesetzlich Krankenversicherte flexibilisiert und vereinfacht werden“, fordert Munz.

Psychotherapeut*innen-Suche der LPK BW

Online-Suchportal neu aufgelegt – Mitglieder aus Kassen- und Privatpraxen können sich ab sofort eintragen

(LPK BW) Die Online-Psychotherapeut*innen-Suche der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg wurde nun neu aufgelegt. Kammer-Mitglieder, die in Kassen- oder Privatpraxen arbeiten, können sich ab sofort eintragen.

Die Online-Suche wurde Mitte Januar 2022 wegen technischer Probleme abgeschaltet. In ihr waren zuletzt etwa 3.500 approbierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten registriert. Die Suche wird künftig neben der Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, in der nur kassenzugelassene Mitglieder gelistet sind, das umfangreichste Suchportal für qualifizierte Psychotherapie in Baden-Württemberg darstellen.

Wir bitten alle in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in Praxen tätigen LPK-Mitglieder, sich zeitnah in das Portal einzutragen, damit allen Menschen, die einen Therapieplatz suchen, gut geholfen werden kann.

Den Eintrag in das Suchportal können Sie unter Psychotherapeut/in erstellen | LPK BW (lpk-bw.de) vornehmen. Bitte halten Sie hierfür Ihre LPK-Mitgliedsnummer bereit (sie steht u.a. auf dem jährlichen Beitragsbescheid).

Psychotherapeutische Ukraine-Hilfe durch Mitglieder der LPK Baden-Württemberg

Die ersten 25 Eintragungen in unsere Liste

(LPK BW) Nachdem wir letzten Freitag, 18. März 2022 unseren Mitgliedern ein Onlineportal bereit gestellt hatten, sich für psychotherapeutische Hilfen ukrainischer Geflüchteter einzutragen, haben sich in nur knapp einer Woche bereits 25 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bereit erklärt, Hilfen anzubieten.

Die Liste wird fortlaufend aktualisiert. Sie wird hier veröffentlich und auch an andere Stellen (z.B. Psychosoziale Zentren, Beratungsstellen, Kliniken) weitergegeben.

Interessierte Kammermitglieder können sich weiterhin eintragen, das Formular finden Sie hier: https://entwicklung.lpk-bw.de/ukraine-hilfen

 

Wichtige Infos dazu auch unter:

https://entwicklung.lpk-bw.de/news/2022/krieg-und-flucht-informationen-und-psychosoziale-hilfe-fuer-betroffene-und-helfende und

https://entwicklung.lpk-bw.de/news/2022/traumatisierten-kindern-richtig-helfen

TONI Therapeutische Online-Intervention

Info für LPK-Mitglieder in der ambulanten vertragspsychotherapeutischen Versorgung

(LPK BW) TONI wurde von Wissenschaftler:innen der Freien Universität und Psychologischen Hochschule Berlin entwickelt. Sie richtet sich an Psychotherapeut:innen aller Verfahren und ist diagnoseübergreifend nutzbar. TONI umfasst Module zu verschiedenen psychotherapeutischen Inhalten, wie z.B. Selbstwert, Umgang mit Emotionen, Gesundheit oder Achtsamkeit. Die Online-Module wurden gemeinsam mit Patient:innen und Psychotherapeut:innen aller Verfahren in Fokusgruppen entwickelt. Psychotherapeut:innen können TONI flexibel in ihren Therapien einsetzen, z.B. um Therapieinhalte zu vertiefen oder zu ergänzen.

Die Integration von Online-Interventionen wie TONI in die ambulante Psychotherapie wird auch als blended care („verzahnte Psychotherapie“) bezeichnet. Im Rahmen einer vom Innovationsfonds geförderten randomisiert-kontrollierten Studie untersuchen soll die Akzeptanz, Machbarkeit und Wirksamkeit von TONI untersucht werden. Dabei interessiert insbesondere, ob die Integration von TONI in die Psychotherapie mit einem zusätzlichen Nutzen verbunden ist.

Für diese im Frühjahr 2022 beginnende Studie werden in der ambulanten vertragspsychotherapeutischen Versorgung tätige Psychotherapeut:innen gesucht. Infos zur Studie finden Sie unter https://www.toni-therapie.de. Darüber hinaus wird eine Informationsveranstaltung für Psychotherapeut*innen angeboten, in der die Hintergründe des Projekts, der aktuellen Projektstand, die entwickelten Online-Module und die Teilnahmemöglichkeiten vorgestellt werden. Eine erste und gut besuchte Veranstaltung hatte am 18. März 2022 digital stattgefunden, eine weitere findet am 26.4., 16.00h statt. Anmeldungen sind über die E-Mail-Adresse veranstaltung@bptk.de möglich.

Psychotherapie-Hilfen für aus Ukraine-Krieg Geflüchtete

Meldung zur psychotherapeutischen Notfallversorgung – Eintragung in Behandlerliste

(LPK BW) Derzeit erreichen uns vermehrt Anfragen unserer Mitglieder, die sich für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren möchten.

Unter dem Link https://entwicklung.lpk-bw.de/ukraine-hilfen können Sie sich eintragen, wenn Sie für diese Menschen bei Bedarf Psychotherapie in den Sprachen Ukrainisch, Russisch oder Englisch anbieten können.

Mit Ihrer Eintragung in dieses Formular erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir als Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg daraus eine Behandlerliste erstellen, die wir z.B. auch an erstversorgende psychosoziale Zentren weitergeben und diese auf unserer Homepage veröffentlichen können.

Psychotherapie bei Intelligenzminderung – Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen

Fünfte Online-Veranstaltung am 26.04.2022 mit Dr. Kerstin Lutz

(LPK BW) Die Ende September 2021 gestarteten Online-Seminare gestaltet von Mitgliedern des Arbeitskreises „Psychotherapie für Menschen mit intellektueller Entwicklungsstörung“ (Gesamtprogramm) werden am 26. April 2022 fortgesetzt mit dem nunmehr fünften Beitrag. Es referiert Dr. Kerstin Lutz. Hierzu laden wir herzlich ein. Das Thema des Vortrags lautet

Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen

Zeit: 26.04.2022, 18.30-20.00 Uhr
Ort: Online über Zoom
Jetzt anmelden

An diesem Abend wird versucht aufzuzeigen, wie bei diesem besonderen Personenkreis, der ja immer auch gleichzeitig meist in mehrere (meist professionelle) Hilfesysteme eingebettet ist, die Zusammenarbeit aber auch Abgrenzung zu diesen Systemen im Rahmen einer Psychotherapie gestaltet werden kann. Insbesondere soll auch der Umgang mit unterschiedlichsten Erwartungen und Anforderungen der Systeme, auch dem familiären System, diskutiert werden.

Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Fortbildungsveranstaltung wieder Ihr Interesse findet.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Sie können 3 Fortbildungspunkte erwerben.

Anhaltend hohes Interesse für die Online-Fortbildungen des Arbeitskreises „Psychotherapie für Menschen mit Intelligenzminderung“

(LPK BW) Nach Start im September mit Stefan Meir fanden drei weitere von den sieben geplanten Online-Fortbildungen statt, weiterhin sehr gut besucht mit 170 und 180 Teilnehmer*innen. Sabine Luttinger führte am 23.11.2021 in das Thema „Aspekte der Indikation für Psychotherapie bei Menschen mit intellektuellen Einschränkungen – Was ist relevant?“ ein. Silke Sacksofsky referierte am 18.01.2022 zu „Ich lad‘ Dich ein in meine Welt – Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen“ und Klaus Diegel am 22.02.2022 zum Thema: „Herausforderndes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen mit intellektueller Einschränkung“.

Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen

Auch die vierte Online-Veranstaltung mit Klaus Diegel gut besucht

(LPK BW) Nach Start im September fand nun die vierte (von den sieben geplanten) Online-Fortbildungen statt, ebenfalls wieder mit über 110 Teilnehmer*innen sehr gut besucht. Klaus Diegel referierte am 22.02.202 zum Thema „Herausforderndes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen mit intellektueller Einschränkung“.

Vorstandsmitglied Dr. Roland Straub begrüßte den Referenten und informierte wiederum zu Beginn kurz zu den Aktivitäten des Arbeitskreises und zu dessen wesentlichen Anliegen und Zielen.

Klaus Diegel war langjährig Leiter einer Psychologischen Beratungsstelle im Landkreis Esslingen und arbeitete viel mit Familien, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit intellektuellen Einschränkungen. Er war außerdem beteiligt am Aufbau der Frühen Hilfen im Landkreis. Zusammen mit Silke Sacksofsky leitet er den Qualitätszirkel Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung in Reutlingen und ist Mitglied im LPK-Arbeitskreis. Freiberuflich ist er in Fortbildung und Supervision engagiert.

Polnische Psychotherapeut*innen unterstützen ukrainische Flüchtlinge

Auch deutsche Psychotherapeut*innen für Web-Seminare gesucht

(BPtK) Über eine Million Ukrainer*innen ist bereits vor dem Krieg in ihrem Land nach Polen geflohen. Viele Pol*innen nehmen sie in ihren Häusern und Wohnungen auf, weil es an Flüchtlingsunterkünften fehlt. Die polnischen Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen engagieren sich bereits in zahlreichen Angeboten, um Flüchtlinge zu unterstützen.

Die „Akademie für Motivation und Bildung“ (AMiE) in Polen bietet Schulungen für polnische Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen an, wie sie Menschen mit traumatischen Erlebnissen stabilisieren können. Bei der ersten Schulung wurden rund 3.000 Teilnehmer*innen registriert. Das zeigt das große Engagement der Fachkräfte, aber auch den großen Informationsbedarf. In weiteren Web-Seminaren sollen außerdem Flüchtlingshelfer*innen und Flüchtlinge erreicht werden. Die AMiE sucht daher dringend auch in Deutschland nach Psychotherapeut*innen, die Web-Seminare auf Polnisch, Ukrainisch, Russisch oder Englisch durchführen können. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Iga Jaraczewska unter: ij.akademia.motywacji@gmail.com.

Weitere Hilfsangebote in Polen sind Beratung auf Ukrainisch und Russisch in Kriseninterventionsstellen und Bezirksstellen für Familienhilfe, Beratung und Versorgung durch Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen in Kliniken und von Wohltätigkeitsorganisationen, Krisenhotlines des Polnischen Migrationsforums sowie eine Telefonauskunft, um sich im polnischen Gesundheitssystem zurechtzufinden.