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Ambulante Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung — Berufs- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen

8. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Dr. Jan Glasenapp

(LPK BW) Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, fand das Abschlussseminar der diesjährigen Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung statt. 

Dr. Jan Glasenapp referierte zum Thema „Ambulante Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung – Berufs- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen„. Das spannende Thema zog das Interesse von über 100 Teilnehmer*innen auf sich. 

Die Veranstaltung begann mit einleitenden Worten von Dr. Roland Straub, der zunächst noch einmal auf den besonderen Anlass hinwies und Parallelen zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung zog. Er bedankte sich bei allen Anwesenden, dass sie an diesem Tag zusammengekommen sind, um ihr Wissen über Psychotherapie bei Menschen mit Intelligenzminderung zu erweitern. Er betonte, dass das Hauptziel dieser Veranstaltungsreihe nach wie vor darin bestehe, mehr Psychotherapeut*innen zu ermutigen, Patient*innen mit intellektueller Beeinträchtigung in Therapie zu nehmen und damit die Versorgung dieser Patientengruppe zu verbessern.

Er gab außerdem bekannt, dass seine Aufgaben als Vorstandsbeauftragter des Arbeitskreises „Psychotherapie bei Menschen mit Intelligenzminderung“ ab dem 01.01.2025 von Dorothea Groschwitz übernommen werde. Dr. Straub werde jedoch weiterhin dem Arbeitskreis verbunden bleiben. Anschließend übergab er das Wort an den Referenten – Dr. Jan Glasenapp. 

Dr. Glasenapp begann seine Ausführungen ebenfalls mit Dankesworten. Er bedankte sich zunächst bei den Organisatoren der Veranstaltung (LPK BW) und bei den Teilnehmer*innen für ihre Bereitschaft, sich in diesem speziellen Fachgebiet fortzubilden.

In seinem Vortrag betonte Dr. Glasenapp unter Bezug auf die aktuelle Pressemitteilung der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) vom 3. Dezember 2024 die Dringlichkeit einer inklusiven und barrierefreien psychotherapeutischen Versorgung.

Er wies auf die zahlreichen Hürden hin, denen Menschen mit geistiger Behinderung im Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung begegnen. Besonders problematisch sei die fehlende Verfügbarkeit von standardisierten diagnostischen Instrumenten in deutscher Sprache, die eine präzise Diagnose erheblich erschwerten. Obwohl internationale Forschungsergebnisse die Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen in dieser Patientengruppe belegen, fehle es an kontrollierten Studien, um diese Erkenntnisse systematisch auf den deutschsprachigen Raum zu übertragen.

Ein wichtiger Punkt des Vortrags war die Berücksichtigung von Patientinnen mit intellektuellen Beeinträchtigungen in der Ausbildung zukünftiger Therapeut*innen als ein entscheidender Schritt zur nachhaltigen Verbesserung der Versorgungsqualität.

Als Überleitung zum Thema Berufsrecht stellte Dr. Glasenapp die Musterberufsordnung vor, wobei er insbesondere auf international anerkannte ethische Prinzipien und deren Bedeutung für die Qualitätssicherung in der Psychotherapie einging. 

Weiter ging er ausführlich auf einzelne Paragrafen der aktuellen Berufsordnung der LPK BW ein. Insbesondere behandelte er Paragraf 6 (Aufklärungspflicht) sowie Paragrafen 9 (Besondere Aspekte) und Paragraf 13a (Auskunftsverlangen und Einflussnahme Dritter), 17 (Interessenkonflikte). Er betrachtete jeden dieser Paragrafen im Hinblick auf seine Anwendung in der Therapie von Patienten mit intellektueller Beeinträchtigung und untermauerte seine Ausführungen mit anschaulichen und verständlichen Beispielen aus der Praxis.

Auch sozialrechtliche Aspekte kamen nicht zu kurz. Hier betonte Dr. Glasenapp die Bedeutung einer stärkeren Steuerung der ambulanten Versorgung durch gezielte Regelungen. Beispiele wie die Einführung von spezialisierten Angeboten in medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderungen (MZEBs) könnten einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten.

Besondere Aufmerksamkeit wurde auf Aspekte wie die Änderungen an der Psychotherapie-Richtlinie (PT-RL) gelegt, die von direkter Bedeutung für die Therapie von Patienten mit intellektuellen Beeinträchtigungen sind. Zudem wurden die Besonderheiten der Arbeit im Rahmen der Selektivverträge, das Gutachter-Verfahren sowie Erkenntnisse aus den eigenen Erfahrungen des Referenten beleuchtet.

Anschließend wurden Beispiele für Behandlungspläne vorgestellt.

Sowohl Dr. Straub als auch Dr. Glasenapp betonten in ihren Ausführungen die Bedeutung von Qualitätszirkeln für die Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung, sowohl für diese sensible Patientengruppe als auch für alle anderen. Es wurde über die aktuelle Organisation eines solchen Qualitätszirkels in Stuttgart sowie über bereits aktive Qualitätszirkel in anderen Städten Baden-Württembergs berichtet und ausgetauscht.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, woraus sich eine rege Diskussion entwickelte. 

Am Ende des Abends bedankten sich die Teilnehmer herzlich bei dem Referenten und den Organisatoren für den äußerst informativen Abend, an dem so wichtige Aspekte der psychotherapeutischen Arbeit mit Menschen mit Intelligenzminderung thematisiert wurden.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmer*innen für Ihr Interesse und bei allen Referenten für Ihr Engagement! Wir sehen uns im nächsten Jahr auf weiteren Veranstaltungen der Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.

Die Folien des Vortrags von Dr. Jan Glasenapp sowie das gesamte Programm der Fortbildungsreihe stehen unten zur Ansicht und zum Download zur Verfügung.

Vorletztes Seminar der diesjährigen Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit Intelligenzminderung verzeichnet neuen Teilnehmerrekord

Bericht über die 7. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Hermann Kolbe

(LPK BW) Am 22. Oktober 2024 fand das vorletzte in diesem Jahr Online-Seminar der Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Intelligenzminderung statt. Diesmal referierte Hermann Kolbe zum Thema “Besonderheiten der Psychotherapie von Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus-Spektrum-Störungen“. Die Veranstaltung weckte ein beeindruckendes Interesse und erreichte mit 197 Teilnehmer einen neuen Rekord. 

Hermann Kolbe hielt einen umfassenden Vortrag, in dem er ausführlich auf die Besonderheiten und Herausforderungen einging, denen Psychotherapeut*innen bei der Arbeit mit den Patient*innen mit der Kombination von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) und Intelligenzminderung begegnen. Er erläuterte die Grundprinzipien, die im psychotherapeutischen Prozess mit dieser Patientengruppe zu beachten sind. Ausführlich ging er auf statistische Daten wie die Häufigkeit von ASS, deren Komorbidität sowie diagnostische Kriterien und interessante Beispiele aus seiner eigenen Praxis ein. 

Im weiteren Verlauf des Vortrags behandelte er die Therapiebesonderheiten bei dieser Patientengruppe. Dabei betonte er, dass es keine ausschließlich spezifischen Therapietechniken für Komorbidität, Erwachsene mit Autismus und geistiger Behinderung gibt. Er betonte jedoch, dass es viele spezifische Therapiemanuale für autistische Kinder vorhanden. Anschließend stellte er hilfreiche Therapietechniken vor, die besonders für diese Patientengruppe geeignet sind, sowie Medikamente, die er in diesem Zusammenhang empfehlen würde. Den Abschluss bildete eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte im psychotherapeutischen Prozess für diese Patientengruppe.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es genügend Raum für Diskussionen und Fragen.  Die Teilnehmer*innen bedankten sich zahlreich für einen sehr interessanten und vor allem praxisorientierten Vortrag.

Die Folien des Vortrags von Hermann Kolbe stehen zur weiteren Einsicht und zum Download unten zur Verfügung.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir Sie daran erinnern, dass das letzte Online-Seminar der diesjährigen Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Intelligenzminderung am 3.12.24 stattfindet. Dr. Jan Glasenapp wird zum Thema „ Ambulante Psychotherapie für Menschen mit geistiger Behinderung — berufs- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen“ referieren. 

Die Anmeldung ist unter folgendem Link möglich: https://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-glasenapp

Die Fortbildungen sind kostenfrei und wurden mit jeweils 3 Fortbildungspunkten akkreditiert. 

Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe finden Sie unten als Download. 

Der Arbeitskreis „Psychotherapie für Menschen mit Intelligenzminderung“ feiert sein 10-jähriges Bestehen

Jubiläumsvorstellung des Arbeitskreises im Rahmen der 3. Sitzung der 6. Vertretersammlung

(LPK BW) Am 18. Oktober 2024 wurde im Rahmen der Vertreterversammlung das 10jährige Engagement des Arbeitskreises Psychotherapie mit Menschen mit Intelligenzminderung gewürdigt.

Aus diesem Anlass wurden die Mitglieder des Arbeitskreises in die Vertreterversammlung eingeladen, um sich dort vorzustellen und einen kurzen Einblick in die Entstehungsgeschichte, die Entwicklung und die Aufgaben des Arbeitskreises zu geben. 

Die Jubiläumsvorstellung des Arbeitskreises Psychotherapie bei Intelligenzminderung wurde von Dorothea Groschwitz moderiert. Seit dem Ausscheiden von Dr. Roland Straub aus dem Vorstand, der noch übergangsweise den AK betreute, wird die Koordination der Aktivitäten des Arbeitskreises von Dorothea Groschwitz schrittweise übernommen.

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Psychotherapie bei Intelligenzminderung – Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen

Großes Interesse an der 6. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Dr. Kerstin Lutz

(LPK BW) Am 24. September 2024 hielt Dr. Kerstin Lutz im Rahmen der Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Intelligenzminderung einen spannenden Vortrag zum Thema „Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen“. Mit 104 Teilnehmern fand das Online-Seminar erneut große Beachtung in der Fachöffentlichkeit.

Die Veranstaltung wurde durch einleitende Worte von Dr. Roland Straub eröffnet, der die Hauptziele dieser Fortbildungsreihe umriss und anschließend das Wort an Dr. Lutz übergab. 

Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Lutz standen die Gestaltung der Zusammenarbeit und die Abgrenzung zu den verschiedenen Hilfesystemen im Rahmen einer Psychotherapie. Sie betonte die Herausforderungen im Umgang mit den unterschiedlichen Erwartungen und Anforderungen aller am psychotherapeutischen Prozess Beteiligten und hob die besondere Bedeutung multiprofessioneller Zusammenarbeit im ambulanten psychotherapeutischen Setting bei diesen Patient*innen hervor. 

Die Referentin erläuterte zunächst den psychotherapeutischen Umgang mit relevanten, oft belasteten Bezugspersonen und deren Einbeziehung/Abgrenzung in die psychotherapeutische Arbeit, da gleichzeitig immer zu berücksichtigen sei, dass Patient*innen mit Intelligenzminderung ein Grundrecht auf Selbstbestimmung haben. Sie betonte, dass die Teilnahme von Bezugspersonen an Psychotherapiesitzungen ohne Zustimmung der Patient*innen möglichst vermieden werden sollte. 

Weiterhin sprach sie über die Rolle von Psychotherapeut*innen als „Supervisor*innen“ in multiprofessionellen Teams und die Bedeutung der Abgrenzung zwischen therapeutischen Aufgaben und Supervisionsanliegen. Sie betonte, dass die Kommunikation und Kooperation zwischen den Berufsgruppen entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität der Patient*innen sein könne. 

Dr. Lutz betonte auch die Wichtigkeit einer klaren und präzisen Kommunikation, möglichst ohne Fachjargon, um Missverständnisse zu vermeiden, die durch ein leicht unterschiedliches Verständnis und Verwendung bestimmter Terminologien entstehen können; dies im Austausch mit Angehörigen, Betreuer*innen oder Mitarbeiter*innen der verschiedenen Hilfesysteme mit unterschiedlichem fachlichem Hintergrund und Schwerpunkt. 

Sie schloss ihren Vortrag mit dem Hinweis, dass klare Zielvereinbarungen und die Festlegung von Verantwortlichkeiten entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit multiprofessioneller Teams seien. 

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmer*innen viel Raum für Diskussion und Austausch, was rege genutzt wurde. Wir freuen uns, dass sich weitere Kolleg*innen bereit erklärt haben, sich auf die Liste der Psychotherapeuten setzen zu lassen, die bei Anfragen wegen Psychotherapie für diese Patient*innengruppe offen sind. 

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmer*innen für das erneut deutliche Interesse und die Bereitschaft, ihre Kenntnisse im Bereich der Psychotherapie bei Intelligenzminderung zu vertiefen und dadurch zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgungssituation von Menschen mit Intelligenzminderung und einer psychischen Störung beizutragen.

Bereits am 22.10.24 findet die nächste Veranstaltung dieser Fortbildungsreihe statt.  

Hermann Kolbe wird zu dem spannenden Thema  Besonderheiten in der Psychotherapie von Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus-Spektrum-Störungen referieren. Anmeldunghttps://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-kolbe 

 

Die Anmeldelinks für alle weiteren Veranstaltungen der Fortbildungsreihe finden Sie unter: https://entwicklung.lpk-bw.de/aus-fort-weiterbildung/fortbildung/veranstaltungen. Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe steht unten zum Download bereit.

Psychotherapie bei Intelligenzminderung – Besonderheiten der Psychotherapie von Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus-Spektrum-Störungen

7. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Hermann Kolbe

(LPK BW) Die Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung geht weiter. Am 22.10.24 referiert Hermann Kolbe zu dem spannenden Thema: 

„Besonderheiten der Psychotherapie von Menschen mit geistiger Behinderung und Autismus-Spektrum-Störungen“

Dienstag, 22. Oktober 2024, 19.00-20.30 Uhr
Anmeldung: https://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-kolbe

Anhand von Theorie und Fallbeispielen von ASS- PatientInnen geht der Referent auf Prinzipien des Verständnisses der anderen Sicht der Welt ein, die sich zum Beispiel verdeutlicht in der oft als „verquer“ beschriebenen Logik des Denkens und der Eingeschränktheit, Gefühle zu kommunizieren und der scheinbar extremen Selbstbezogenheit. Unter Berücksichtigung ihrer Abhängigkeit von Umgebungsvariablen werden die Besonderheiten in der Psychotherapie mit Autismus vorgestellt und diskutiert.

Zur Person: Der Referent, Hermann Kolbe, ist Psychologischer Psychotherapeut und seit seiner Berentung in eigener Praxis niedergelassen. Er war lange Jahre in einer großen Behinderteneinrichtung tätig, in der auch viele Menschen mit Autismus wohnen. Dort leitete er die Heilpädagogische Förderung für Menschen mit schweren Behinderungen sowie leichten Behinderungen mit Verhaltensauffälligkeiten, v.a. von Autisten.   

Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Fortbildungsveranstaltung wieder Ihr Interesse findet.

Sie können sich bereits jetzt auch für die weiteren Termine anmelden unter: https://entwicklung.lpk-bw.de/aus-fort-weiterbildung/fortbildung/veranstaltungen 

Die Fortbildungen sind kostenfrei und wurden mit jeweils 3 Fortbildungspunkten akkreditiert. 

Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe finden Sie unten als Download. 

Psychotherapie bei Intelligenzminderung – Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen

6. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Kerstin Lutz

(LPK BW) Nach einer kurzen Sommerpause wird die Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung mit einem weiteren Online-Seminar fortgesetzt. Diesmal referiert Kerstin Lutz zum Thema:

„Zusammenarbeit mit den Hilfesystemen“

Dienstag, 24. September 2024, 19.00-20.30 Uhr
Anmeldung: https://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-lutz 

An diesem Abend wird versucht aufzuzeigen, wie bei diesem besonderen Personenkreis, der ja immer auch gleichzeitig meist in mehrere (meist professionelle) Hilfesysteme eingebettet ist, die Zusammenarbeit aber auch Abgrenzung zu diesen Systemen im Rahmen einer Psychotherapie gestaltet werden kann. Insbesondere soll auch der Umgang mit unterschiedlichsten Erwartungen und Anforderungen der Systeme, auch dem familiären System, diskutiert werden.

Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Fortbildungsveranstaltung wieder Ihr Interesse findet.

Sie können sich bereits jetzt auch für die weiteren Termine anmelden unter: https://entwicklung.lpk-bw.de/aus-fort-weiterbildung/fortbildung/veranstaltungen 

Die Fortbildungen sind kostenfrei und wurden mit jeweils 3 Fortbildungspunkten akkreditiert. 

Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe finden Sie unten als Download. 

 

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Aspekte herausfordernden Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen ausführlich beleuchtet

5. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe trifft auf lebhaftes Interesse

(LPK BW) Am 9. Juli 2024 fand eine weitere Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung statt. Die Veranstaltung wurde von über 130 Teilnehmer*innen besucht, im Vergleich mehr als bei der Fortbildungsreihe 2021/2022. Darin sehen wir ein stetig wachsendes Interesse an diesem Thema und die zunehmende Bereitschaft der Psychotherapeuten*innen, sich zu den Themen der Reihe fortzubilden, um auch solche Patienten*innen behandeln zu können.

Die Veranstaltung begann mit der Begrüßungsrede von Dr. Roland Straub. Er skizzierte Ziele der Veranstaltung und betonte, dass alle Interessierten, die sich bereit fühlten, Patienten*innen mit intellektueller Beeinträchtigung aufzunehmen, während oder nach der Veranstaltung ihr Einverständnis geben könnten, in die entsprechende Liste von Psychotherapeuten aufgenommen zu werden. Danach übergab er das Wort an den Referenten der Veranstaltung, Klaus Diegel.

Herr Diegel begann seinen Vortrag mit einem kurzen Rückblick zur Geschichte und Entwicklung der Psychotherapie bei Patienten*innen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und herausforderndem Verhalten. Am Beispiel seiner ersten Erfahrungen veranschaulichte er die Besonderheiten der Arbeit mit dieser Patientengruppe und erläuterte Schritt für Schritt die Grundlagen und Einsätze dieses Prozesses.

Ausführlich ging er anhand weiterer Fallbeispiele auf die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern mit intellektueller Beeinträchtigung und die daraus resultierenden unterschiedlichen Intensitätsstufen negativer Kreisläufe, deren Verfestigung, Wahrnehmung und Bewusstwerdung ein. Er zeigte auf, wie und in welchem Setting diese am besten durch problemorientierte Interventionen bearbeitet und aufgelöst werden können.

Ein wichtiges Ziel dieser psychotherapeutischen Arbeit sei es, dass die Patienten*innen lernten, sich in ihrem Alltag selbstbestimmt auszudrücken und mitteilen zu können und dadurch die Erfahrung zu machen, besser verstanden zu werden. Besonders informativ und einprägsam empfanden Teilnehmer*innen die von den kleinen Patienten*innen gemalten Bilderfolgen, die nicht nur Besonderheiten der Arbeit mit diesen, sondern besonders gut auch die Entwicklungsschritte verdeutlichten, die im Laufe der Psychotherapie erreicht wurden.

In den vielen positiven Rückmeldungen zum Vortrag wurde insgesamt das große Interesse an der Thematik deutlich, auch wurde dieser als ermutigend erlebt, sich nun mit weniger Befürchtungen auf diese Arbeit einzulassen. Im weiteren fachlichen Austausch setzte sich die lebhafte Diskussion fort.

Am Ende des Abends bedankten sich die Teilnehmer*innen für einen sehr anregenden und informativen Abend und brachten ihre Begeisterung und Vorfreude auf die nächsten Veranstaltungen dieser Fortbildungsreihe zum Ausdruck.

Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe, die am 24. September mit Dr. Kerstin Lutz fortgesetzt wird (Anmeldung unter: https://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-lutz ), steht unten zum Download bereit.

„Ich lad´ Dich ein in meine Welt“ – Psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen

4. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Silke Sacksofsky

(LPK BW) Am 25. Juni 2024 hielt Silke Sacksofsky im Rahmen der Fortbildungsreihe „Psychotherapie für Menschen mit intellektuellen Einschränkungen“ einen informativen und praxisnahen Vortrag. Im Mittelpunkt stand die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Beeinträchtigungen

Die Veranstaltung zeichnete sich durch eine exzellente Atmosphäre des Lernens und Austauschs aus. Silke Sacksofsky, eine langjährig erfahrene und kompetente Referentin, bot durch ihre strukturierte und mit Beispielen aus der Praxis ergänzte Präsentation wertvolle Einblicke in die Praxis der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Beeinträchtigungen. Anhand anschaulicher Folien und konkreter Beispiele konnte sie die Teilnehmer von Anfang an fesseln und inspirieren.

Bei den 84 anwesenden Kolleginnen und Kollegen war das Interesse an diesem Thema deutlich spürbar. Frau Sacksofsky erläuterte ihre Methodik der strukturierten und einfühlsamen Arbeit mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen. Dabei legte sie besonderen Wert auf ihr Vorgehen bei den praktischen Übungen zur Förderung der Selbstbehauptung und den Umgang mit Ängsten und negativen Emotionen sowie auch die Einbindung von Angehörigen und Betreuern.

Die Teilnehmer*innen beteiligten sich von Anfang an aktiv im Chat, stellten im Verlauf zahlreiche Fragen die dann abschließend in der Diskussion beantwortet wurden. Diese lebhafte Interaktion verdeutlicht das große Interesse und die Bereitschaft der Kollegen, selbst mit dieser Klientel zu arbeiten – ein Aspekt, der uns besonders freut.

Der Abend endete mit einer umfassenden Diskussionsrunde, in der weitere noch offene Fragen beantwortet werden konnten. Das positive Feedback der Teilnehmer*innen belegte erneut den hohen Stellenwert der dieser praxisnahen Fortbildungsreihe zugeschrieben wird.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmer*innen für das erneut deutliche und wachsende Interesse und die Bereitschaft, die uns wichtigen Anliegen einer Erweiterung an Psychotherapiemöglichkeiten für diese Gruppe von Betroffenen zu unterstützen und freuen uns bereits auf die nächsten Veranstaltungen dieser Reihe.

Psychotherapie mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung

3. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Annika Kleischmann und neuem Teilnehmerrekord

(LPK BW) Am 4. Juni 2024 fand im Rahmen der LPK-Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Intelligenzminderung ein weiteres äußerst informatives praxisorientiertes Online-Seminar mit Annika Kleischmann zum Thema „Psychotherapie mit Menschen mit Intelligenzminderung – Im Gespräch mit einem Experten in eigener Sache“ statt. Die Zahl der Anmeldungen erreichte diesmal mit 140 Interessenten einen neuen Rekord. 

Diese Veranstaltung war auch deshalb besonders bemerkenswert, weil den Teilnehmern die Möglichkeit geboten wurde, nicht nur theoretisch, sondern auch am Beispiel einer erfolgreichen Psychotherapie und unter direkter Einbeziehung eines ehemaligen Patienten einen konkreten Fall zu betrachten. So konnten sie sich noch eingehender mit den Besonderheiten, der Effektivität und der Umsetzbarkeit der Therapie bei Patienten mit intellektuellen Einschränkungen vertraut machen.

Mit einer kurzen Begrüßung eröffnete Dr. Roland Straub das Online-Seminar. Er dankte den Teilnehmern für ihr anhaltendes und wachsendes Interesse an den Seminarthemen und ihre Bereitschaft, ihr Wissen über Psychotherapie bei Patienten mit intellektueller Beeinträchtigung zu vertiefen.

Anschließend übergab er das Wort an die Referentin Annika Kleischmann, die kurz ihren beruflichen Werdegang in der Arbeit mit Menschen mit Intelligenzminderung und die Schwerpunkte ihrer aktuellen Tätigkeit in der Ambulanz der Universität Witten-Herdecke und als Behindertenbeauftragte der Landespsychotherapeutenkammer Niedersachsen vorstellte.

Zu Beginn ihres Vortrags ging Frau Kleischmann auf die Begriffsdefinitionen ein, insbesondere auf die Abstufung der intellektuellen Einschränkungen und die damit verbundenen Besonderheiten im therapeutischen Vorgehen.  Sie erläuterte im Detail wie wichtig es sei, einschränkende Entwicklungsfaktoren und Defizite genau zu erfassen, die sich aus körperlichen Schädigungen/Entwicklungsstörungen ergeben können, und dies in Bezug zu setzen zum dadurch möglicherweise eingeschränkten emotionalen Entwicklungsstand und zu einer normalen gesunden Entwicklung.  So sei zu berücksichtigen, ob eine Schädigung z.B. vor oder nach Geburt oder durch einen Unfall erst im Jugendalter eingetreten sei und ab dem Zeitpunkt dann erst einer Einschränkung der emotionalen Entwicklung.

Aspekte herausfordernden Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen

5. Online-Veranstaltung der LPK-Fortbildungsreihe mit Klaus Diegel steht bevor

(LPK BW) Die Fortbildungsreihe zur Psychotherapie bei Intelligenzminderung wird am 9. Juli fortgesetzt.  Diesmal übernimmt Klaus Diegel den Staffelstab mit einem Vortrag zum Thema: 

„Aspekte herausfordernden Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen mit intellektuellen Einschränkungen“

Dienstag, 09. Juli 2024, 19.00-20.30 Uhr
Anmeldung: https://entwicklung.lpk-bw.de/anmeldung-fobi-reihe-diegel  

Dabei werden Ansätze zur Entstehung und Aufrechterhaltung von herausfordernden Verhaltensweisen und einzelne Interventionsmöglichkeiten bezogen auf Kinder und Jugendliche und deren Bezugspersonen sowie Besonderheiten des therapeutischen Vorgehens vorgestellt.

Es wird dargelegt, wie eine Behinderung als schwerwiegender Faktor das Risiko für die Entwicklung von herausforderndem Verhalten und psychischen Erkrankungen deutlich erhöhen kann und wie entscheidend eine rechtzeitige psychotherapeutische Behandlung in diesem Fall ist. 

Darüber hinaus werden die Besonderheiten des Zugangs und des Problemverständnisses sowie die Besonderheiten der Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten und psychischen Problemen bzw. Störungen bei Kindern und Jugendlichen mit intellektueller Beeinträchtigung erläutert, die sich nicht wesentlich von denen der Kinder und Jugendlichen ohne Einschränkungen unterscheiden.

Zur Person: Klaus Diegel, Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, langjährige Tätigkeit in einer Psychologischen Beratungsstelle im Landkreis Esslingen und bei den Frühen Hilfen des Landkreises. Mitarbeit im Qualitätszirkel „Psychotherapie für Menschen mit Intelligenzminderung“ zusammen mit Silke Sacksofsky in Reutlingen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Fortbildungsveranstaltung wieder Ihr Interesse findet.

Das Gesamtprogramm der Fortbildungsreihe finden Sie unten als Download. 

Sie können sich bereits jetzt auch für die weiteren Termine anmelden unter: https://entwicklung.lpk-bw.de/aus-fort-weiterbildung/fortbildung/veranstaltungen 

Die Fortbildungen wurden mit jeweils 3 Fortbildungspunkten akkreditiert.