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„Die Kinder saßen mit vor Freude geballten Fäusten vor dem Laptop!“

Erfahrungsbericht 9: Christine Breit über Psychotherapie in einem stark infizierten Landkreis

(BPtK) Damit hatte sie nicht gerechnet. Wie die kleineren Kinder sich freuten. Mit geballten Fäusten saßen sie vor dem Laptop und warteten darauf, dass Christine Breit begann. Auch für die Psychotherapeutin war diese Art der Behandlung per Bildschirm neu. Die Kinder saßen in ihrem Zimmer und Christine Breit dort, wo sie sonst immer zusammensaßen, in der Praxis. „Ich kenne jetzt Kinderzimmer ohne Ende“, berichtet die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Neuhausen, im Landkreis Esslingen, einem der am stärksten infizierten Landkreise in Baden-Württemberg. Der Praxisraum hatte sich durch das Onlinegespräch weit geöffnet, der persönliche Lebensraum der kleinen Patient*innen gehörte jetzt auf einmal mit dazu. Und der Kontakt trug. Den Kindern war die Psychotherapeutin so vertraut, dass es keine große Rolle spielte, wenn sie ihnen nicht direkt gegenübersaß. Sie war ja immerhin auf dem Tisch vor ihnen. Die Kinder und Eltern überwachten jedoch auch, dass niemand in das Zimmer tritt.

„Die jüngsten Patient*innen sind fünf Jahre alt“, berichtet Christine Breit. „Da sind anfangs fast immer die Eltern dabei, damit auch technisch alles funktioniert. Dann arbeite ich mit den Kindern aber allein und am Ende führe ich nochmals ein Gespräch mit den Eltern.“ Christine Breit hatte sich mit einem Seminar auf die neue Online-Videobehandlung vorbereitet, sich mit der Software vertraut gemacht und sich neue Spiele vorstellen lassen. „Neue Spiele kamen aber erst einmal gar nicht so gut an“, erzählt sie. „Das Gespräch über Laptop war neu genug. Spielen wollten die Kinder, was sie kannten.“ Zum Beispiel: Fang den Hut. Das Würfelspiel um die meisten Hütchen war ideal als Belohnung für die letzten zehn Minuten der Therapie. „Jeder hatte einen Würfel in seinem Zimmer und jeder musste ihn in die Kamera halten, damit zu sehen war, welche Zahl oben lag“, berichtet die Psychotherapeutin.

Christine Breit hat auch während der Coronakrise mehr Anfragen nach einem Behandlungsplatz, als sie annehmen kann. Die örtliche Ambulanz des psychiatrischen Krankenhauses war schon früh geschlossen. Lediglich Krisengespräche und Telefonate finden hier noch statt. Also sind die Eltern auf die niedergelassenen Psychotherapeut*innen angewiesen, wenn sie Hilfe für ihre Kinder benötigen. Viele ihrer bisherigen Patient*innen sind in Quarantäne, weil sie sich mit dem Virus angesteckt haben könnten. Deshalb kam die neue Möglichkeit, per Videotelefonat zu behandeln, gerade zum richtigen Zeitpunkt. „Ich war anfangs noch skeptisch gewesen, ob ein Gespräch über Laptop auch mit Kindern und Jugendlichen klappt“, berichtet die Psychotherapeutin. „Doch Kinder und Eltern reagierten durchweg so positiv, dass sie meine Bedenken schnell zerstreuten. Sie waren einfach sehr froh, dass ich trotz Quarantäne weiter für sie da war.“

Allerdings veränderte die Coronakrise auch die Psychotherapie. „Ich gebe jetzt viele Aufgaben, um die Kinder zu aktivieren“, stellt Christine Breit fest. „Die Kinder sind vor allem damit beschäftigt, wie sie mit der erzwungenen Isolation klarkommen. Sie vermissen Freunde und auch die Schule. Also habe ich ihnen Angebote gemacht, was sie machen können. Praktisch ist es häufig das, was ich sonst in einer Depressionsbehandlung empfehle.“

Eine 9-jährige Angstpatientin wäre anders auch gar nicht ansprechbar gewesen. Der Trailer eines Horrorfilms, den sie gesehen hatte, hatte bei ihr eine Angst vor allem ausgelöst, bis hin zu vorpsychotischen Symptomen. „Jetzt, während dieser Coronakrise, mit ihr positives Verhalten zu trainieren, wenn die Angst kommt, hätte sie völlig überfordert. Das Mädchen ist durch die allgemeine Angst vor dem Virus so beunruhigt, dass es jetzt darum ging, überhaupt den nächsten Tag zu überstehen.“

Einfacher als normal verlaufen dagegen die Gespräche mit Kindern und Jugendlichen, die an sozialer Phobie leiden, einer Angst, bei der sie Kontakte mit anderen meiden und sich zu stark zurückziehen. Per Video Kontakt mit Ihnen zu halten, war bereits die Konfrontation und ein Schritt in der Therapie weiter. Dafür mussten sie nicht raus in die Welt. Sorgen macht sich Christine Breit allerdings um die Kinder und Jugendlichen, die in Heimen leben, weil sie von ihren Eltern vernachlässigt wurden oder aus anderen Gründen nicht bei ihnen bleiben konnten. Die Wohngruppen außerhalb des Heims wurden jetzt geschlossen und die meisten Kinder zurück zu ihren Eltern geschickt. „Von vielen dieser Kinder höre ich gerade nichts mehr“, berichtet Christine Breit. „Ich kann nur hoffen, dass es ihnen im Moment gut geht.“

Ihr erstes Fazit mit der Videobehandlung ist besser als gedacht: „Ich kann jetzt die Vor- und Nachteile genauer einschätzen und auch überlegen, wann es später sinnvoll sein könnte, das Gespräch per Bildschirm in der Psychotherapie zu nutzen.“ Schnelleres Internet hat sie schon bestellt. Interessant ist auch, sich nebenher noch schriftlich mit den Kindern auszutauschen: per „Chatbot“, einem kleinen Textfeld oben rechts im Bildschirm, mit dem man sich Nachrichten schreiben kann. Oder Links. Oder Dateien. „Eine gute Ergänzung zum Gespräch“, findet Christine Breit. Am liebsten hätte sie auch noch ein virtuelles Whiteboard, ein Programm, mit dem das Kind noch zeichnen könnte. „In der Videotherapie stecken mehr Möglichkeiten, als ich gedacht habe“, stellt die Psychotherapeutin fest. „In der Coronakrise ist es bereits unverzichtbar. Wer meine Hilfe braucht, kann sie so bekommen. Dennoch freue ich mich wieder auf den direkten Kontakt zu meinen Patient*innen.“

„Alle psychisch kranken Menschen müssen Hilfe erhalten können“

Interview der Ärzte Zeitung mit BPtK-Präsident Munz

(BPtK) Ärzte Zeitung: Telefonische Erstbehandlungen von Hilfesuchenden werden Psychotherapeuten nicht bezahlt. Sie sind eigentlich sogar laut Berufsordnung unzulässig. Warum wollen Sie diese Regel knacken?

Dr. Dietrich Munz: Alle psychisch kranken Menschen müssen Hilfe erhalten können. Wenn es auf Grund der Corona-Pandemie nicht möglich ist, einen ersten Kontakt persönlich oder per Video herzustellen, muss ausnahmsweise auch ein telefonisches Gespräch möglich sein. Die psychotherapeutische Versorgung darf nicht systematisch Patientengruppen ausschließen. Deshalb muss es eine telefonische Beratung und Behandlung für Neuerkrankte geben können. Dies ist umso notwendiger, weil viele andere Hilfsangebote wie zum Beispiel tagesklinische Behandlungen und Angebote von Beratungsstellen derzeit wegfallen.

Sie haben sich per Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn gewandt. Was hat er Ihnen in Aussicht gestellt?

Munz: Bisher haben wir auf unsere Anfrage noch keine Rückmeldung. Wir hoffen aber auf seine Unterstützung. Unser Eindruck ist das er die erheblichen psychischen Belastungen, die mit der Pandemie verbunden sind, sehr deutlich sieht.

KBV-Chef Gassen hält telefonische Erstbehandlungen für nicht hilfreich. Warum können Sie ihn nicht vom Sinn einer solchen Regelung überzeugen?

Munz: Wir hoffen, dass er noch einmal darüber nachdenkt, dass Neuerkrankte nicht systematisch von professioneller Hilfe ausgeschlossen werden dürfen. Insbesondere ältere Menschen verfügen oft nicht über die technischen Voraussetzungen, per Videotelefonat behandelt zu werden. Darunter sind eine große Zahl dementer Menschen, aber auch Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen.

Anderseits sind zum Beispiel Über-70-Jährige bisher so gut wie nicht in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung. Nicht wenige erleben aufgrund ihrer chronischen und vielfachen Erkrankungen die allgegenwärtige Ansteckungsgefahr jedoch mit Todesangst. Dies verschlimmert ihre ohnehin schon häufigen depressiven Symptome. Der grundlegende Ausschluss einer besonders gefährdeten Personengruppe in dieser Notlage ist unverantwortlich. Dabei sehen wir telefonische Erstkontakte selbst sehr kritisch. Sie sind in normalen Zeiten nach unserer Berufsordnung sogar untersagt. Aber im Moment ist alles anders. Unsere Patienten brauchen uns und wir stellen uns in dieser Krisensituation der Herausforderung.

Wie viele Menschen haben vor dem Ausbruch der Coronakrise telefonisch bei Psychotherapeuten um eine Beratung oder Behandlung gebeten?

Munz: Hierzu liegen uns leider keine Zahlen vor. Vor der Corona-Pandemie war die Sprechstunde allerdings der Weg, auf dem unsere Patienten Kontakt zu einem Psychotherapeuten aufgenommen haben.

Welche Rückmeldungen haben Sie zum aktuellen Bedarf an telefonischen Erstsprechstunden?

Munz: Wir erhalten täglich Anfragen von Mitgliedern mit der Bitte, telefonische Behandlungen zu ermöglichen. Oft wird darauf verwiesen, dass die Internetverbindung oder gerade bei älteren Patienten die technische Ausstattung für eine Videobehandlung nicht ausreicht. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten berichten, dass Homeoffice, Homeschooling, aber auch die Anforderung an die Videobehandlung die soziale Spaltung im Land verstärkt. Familien mit niedrigen Einkommen können sich das technische Equipment schlicht nicht leisten.

Würden durch psychotherapeutische Sprechstunden per Telefon den Kassen zusätzliche Kosten entstehen? Oder müsste hier innerhalb von ärztlichen Budgets umverteilt werden?

Munz: Wenn die jetzt gefundene Lösung für telefonische Behandlung und Beratung auch auf Erstkontakte ausgeweitet würde, entstünden den Krankenkassen keine zusätzlichen Kosten da diese Leistung über die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung finanziert wird. Dann allerdings würden die Psychotherapeuten dieses Beratungsangebot quasi selber bezahlen. Wir fordern daher auch diese Leistungen extrabudgetär zu vergüten.

Wären Hausbesuche eine Alternative für den Start der Behandlung? Um dann in die telefonische Regelbehandlung einsteigen zu können.

Munz: Grundsätzlich sind für einen Teil der Patienten Hausbesuche für das Erstgespräch vorstellbar. Jedoch können damit nicht diejenigen erreicht werden, die in Quarantäne sind oder wegen eines Erkrankungsrisikos keinen persönlichen Kontakt zur Psychotherapie haben können.

„Siehst du, meine Tür hier ist zu. Deine auch?“

Erfahrungsbericht 8: Rita Nowatius über Videobehandlung in einer ADHS-Schwerpunktpraxis

(BPtK) Die Psychotherapeutin traute ihren Ohren nicht. Der erste Junge, den sie fragte, wann er während der Coronakrise aufstehe, antwortete „11 Uhr“. Damit gehörte er schon eindeutig nicht mehr zu den Frühaufstehern. Der zweite antwortete dann aber schon: „13 Uhr“. Auch bei ihm war nächtelanges Online-Spielen der Grund. Und als der dritte tatsächlich sagte: „17 Uhr“ war die Diagnose „fehlender Tag-Nacht-Rhythmus“ schon fast eine Untertreibung. Dass sie die Nacht zum Tag machen, führte bei allen dreien dazu, dass ihnen tagsüber die Motivation für die Schulaufgaben fehlte. Dafür mangelten keinem die „sozialen Kontakte“. Im mitlaufenden Online-Chat besprachen die jugendlichen Nachtfalter während der Spiele die Welt im Allgemeinen und die Coronakrise im Besonderen.

Fachleute sprechen bei „extremem Aufschieben“ von „Prokrastination“. Rita Nowatius, Psychotherapeutin in Düsseldorf mit einer Schwerpunktpraxis für ADHS, übte mit den drei Jungen „Tagesstruktur“ einhalten und „sich selbst organisieren“, auf gut Deutsch: Aufstehen zu einer Zeit, in der sie sonst auch für die Schule aufstehen, und ran an die Schulaufgaben und immer schön im Rhythmus: 1,5 Stunden Aufgaben erledigen und dann Pause, dann wieder 1,5 Stunden und so weiter bis mittags und dann „Bewegung“, was aber nicht so einfach war, weil während der Coronakrise auch die Sportvereine dicht sind. Hier ist Kreativität gefragt hinsichtlich individueller Anregungen je nach Lebenskontext und Störungsbild jeder einzelnen Patient*in.

Nicht jede Lehrer*in ist mit dem Aufgabenpaket, das sie ihren Schüler*innen anstatt des Unterrichts zum Bearbeiten schickt, wirklich eine Hilfe. „Manchmal weiß die Deutschlehrer*in nicht, was die Mathelehrer*in an Aufgaben gestellt hat“, berichtet die Düsseldorfer Psychotherapeutin.

Zudem benutzt jede Schule unterschiedliche Plattformen, teilweise sogar drei verschiedene inklusive Messenger und Videokonferenzen. Da blickt ein Teil der Schüler*innen und Eltern gar nicht mehr durch. Gerade auch das Gliedern des Lernstoffs in einzelne Schritte überfordere viele Schüler*innen. „Die Eltern schaffen nicht immer die Unterstützung, die die Kinder benötigen“, schildert Rita Nowatius ihre Erfahrungen. „Andere Schüler*innen, die Hochbegabten, sind dagegen völlig unterfordert, bekommen aber keine Extra-Rätselaufgaben.“

In Coronazeiten ist die Psychotherapeutin besonders gefordert und muss neben der Therapie eines Aufmerksamkeitsdefizits und einer Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei ihren jungen Patient*innen auch noch eine mögliche Online-Spielsucht im Auge behalten. Wieder andere erfahren in ihren Familien jetzt verbale und körperliche Gewalt, weil die erzwungene Enge und finanzielle Existenzängste die Konflikte eskalieren lassen. „Meine Patient*innen benötigen gerade deutlich mehr Unterstützung als normal“, fasst sie zusammen. Rund ein Viertel ihrer Patient*innen ist durch die erzwungene Isolation in einer psychischen Krise.

Rita Nowatius war vom Coronavirus nicht überrascht. Auf Viren ist sie seit der Schweinegrippe im Winter 2009/2010 vorbereitet. „Schon damals gab die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein Hygieneempfehlungen heraus“, berichtet die Psychotherapeutin: Damals übte sie schon das Begrüßen mit dem Faustgruß, jetzt ohne Berührung, sowie das Händewaschen. Bei Corona ist die Sache allerdings etwas komplizierter, insbesondere weil ein großer Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden soll. Hinzu kommt die Umstellung auf die Behandlung per Video-Chat. „Ein paar Tage kam ich nicht vor 22 Uhr aus der Praxis, weil ich jede Patient*in am Abend vor dem Termin angerufen und mit ihr die neue Technik durchgesprochen habe“, erzählt Rita Nowatius.

Bei den ersten Terminen schwenkte die Psychotherapeutin den Laptop durch ihr Behandlungszimmer und zeigte den Kindern: „Ich bin genau da, wo wir sonst zusammen sind. Wo bist du?“ Woraufhin ihre Patient*innen sie durch das Kinderzimmer oder Wohnzimmer, einmal sogar in das Bett im elterlichen Schlafzimmer führten, in dem sie sich befanden, weil kein anderer Raum zur Verfügung stand. „Ich bin alleine. Du auch?“, war die nächste Frage. Wenn dann die Eltern im Hintergrund auftauchten, dankte Rita Nowatius ihnen für die Hilfe beim Einrichten des Video-Chats, komplimentierte sie danach aber aus dem Zimmer heraus. Die Kinder sollten so frei reden können, wie sonst auch. „Siehst du, meine Tür hier ist zu. Deine auch?“

Bisher hat noch keine der in Behandlung befindlichen Patient*innen abgesagt, berichtet die Psychotherapeutin, „und ständig kommen Neuanfragen“. Rita Nowatius hat deutlich gemacht, dass sie weiter für jede*, die sie braucht, da ist. Denn darum geht es ja auch noch. Nicht nur die besonderen Belastungen der Coronakrise aufzufangen, sondern mit der Behandlung der psychischen Erkrankungen fortzufahren: Eltern und Kinder zu unterstützen, mit der ADHS-Erkrankung klarzukommen. Eine psychotisch erkrankte 65-Jährige während ihrer Schübe von Angst und Wahn zu stützen. Oder mit der Tochter, die bei allem zwanghaft die Bestätigung ihrer Mutter benötigt, zu üben, ohne diese Bestätigung auszukommen. Viele fragt sie auch: „Haben Sie noch genügend Medikamente?“ Und dabei geht es nicht nur um ausreichend Psychopharmaka, sondern auch um Medikamente für körperliche Erkrankungen. „Rezepte können Sie sich jetzt auch per Post schicken lassen“, ist für viele ältere Patient*innen ein wichtiger Hinweis. Viele von ihnen scheuen momentan den Weg zur Arztpraxis.

„Videogespräche sind deutlich anstrengender als das reale Behandeln in der Praxis“, fasst Rita Nowatius ihre Erfahrungen der ersten Coronawochen zusammen. Immer konzentriert auf den Bildschirm zu schauen. Nicht mehr alles sehen zu können, wie die Kinder reagieren, weil der Bildausschnitt begrenzt ist. Nicht mehr so einfach wie gewohnt Bewegung in das Gespräch einbauen zu können. „Das war auch für mich eine Herausforderung“, berichtet sie. Weshalb auch sie beherzigte, was sie ihren Patient*innen bei den Hausaufgaben empfohlen hatte: „Regelmäßig Pause machen.“

BPtK-Forderung: Kein Ausschluss der Neuerkrankten von Telefonbehandlung

BPtK schreibt an Gesundheitsminister Jens Spahn

(BPtK) Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat sich an Gesundheitsminister Jens Spahn gewandt, damit auch psychisch kranke Menschen, die neu erkrankt sind, telefonisch psychotherapeutisch beraten und behandelt werden können, wenn sie während der Coronakrise nicht anders versorgt werden können. „Der Ausschluss von Neuerkrankten von der psychotherapeutischen Telefonversorgung ist befremdlich“, stellt BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz fest. „In einem sozialen Gesundheitssystem muss jede Kranke* Anspruch auf professionelle Hilfe haben.“

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband haben beschlossen, dass Psychotherapeut*innen rund eine psychotherapeutische Sitzung pro Monat (bis zu 20-mal 10 Minuten pro Patient*in pro Quartal) telefonisch beraten und behandeln können. „Für eine intensivere Behandlung stark belasteter Patient*innen reicht dies nicht aus“, kritisiert BPtK-Präsident Dr. Munz. „Unerklärlich ist jedoch, dass nicht auch Neuerkrankte, wenn es nicht anders möglich ist, telefonisch beraten und behandelt werden können. Unsere Kolleg*innen berichten, dass sie täglich neue Anfragen in ihren Praxen erhalten. Darunter sind insbesondere ältere Menschen oder solche mit somatischen Erkrankungen, die aufgrund der Ansteckungsgefahr nicht in die Praxen kommen können. Außerdem verfügen viele von ihnen nicht über die technischen Voraussetzungen, eine Videosprechstunde nutzen zu können oder leben in ländlichen Regionen mit unzureichender Internetanbindung.“ Der Ausschluss von der Telefonbehandlung trifft aber auch Kinder und Jugendliche, deren Familien sich finanziell die technische Ausrüstung nicht leisten können, um sich per Videogespräch von einer Psychotherapeut*in beraten und behandeln zu lassen.

„Sollte es keine andere Möglichkeit geben, ist der telefonische Kontakt während der Coronakrise unverzichtbar, um die psychotherapeutische Versorgung aufrechtzuerhalten“, erklärt BPtK-Präsident Munz. „Während der Coronakrise beobachten wir, dass sich depressive und Angstsymptome verstärken. Deshalb rufen uns täglich Patient*innen an, die Beratung und Behandlung benötigen, aber vorher noch nicht in unseren Praxen waren.

Unerklärlich ist für uns außerdem die Regelung, dass die Akutbehandlung nicht per Video erbracht werden kann. Gerade sie gäbe die Möglichkeit, mit bis zu 24-mal 25 Minuten Patient*innen in akuten Krisen rasch behandeln zu können. Eine patientenorientierte Lösung wäre es, während der Corona-Pandemie psychotherapeutische Leistungen generell auch per Telefon erbringen zu können.“

Aktualisierung: BPtK-Praxis-Info Coronavirus

Die neuen bundesweiten Regelungen zur Telefonbehandlung

(BPtK) Aufgrund der neuen bundesweiten Regelungen zur psychotherapeutischen Versorgung per Telefon hat die BPtK ihre Praxis-Info Coronavirus aktualisiert.

Die Corona-Pandemie verändert viele Abläufe im Alltag. Infizierte Patient*innen benötigen Online-Behandlungen per Videotelefonat. Hygienevorschriften und neue Meldepflichten sind zu beachten. Und nicht zuletzt: Was passiert, wenn zu viele Patient*innen absagen? Kann ich meine Praxis schließen? Gibt es Härtefallregelungen oder Entschädigungszahlungen? Die aktualisierte Praxis-Info informiert über Hygiene, Videobehandlung, Fortführung von Behandlungen per Telefon, Meldepflichten und Entschädigungen.

Die Praxis-Info Coronavirus wird weiter fortwährend aktualisiert.

BPtK: Trotz Corona – Psychotherapeut*innen weiter erreichbar

Beratung und Behandlung kann per Telefon fortgesetzt werden

(BPtK) Ab sofort können Psychotherapeut*innen die Beratung und Behandlung von psychisch kranken Patient*innen auch telefonisch fortsetzen. „Dies ist eine dringend notwendige bundesweite Lösung, für die Patient*innen, die aufgrund der Coronakrise nicht mehr in die Praxen kommen können oder nicht über die Technik für Online-Videogespräche verfügen“, stellt Dr. Dietrich Munz, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), fest. „Damit ist sichergestellt, dass Patient*innen, die sich aufgrund einer psychischen Erkrankung bereits in Behandlung befinden, weiter psychotherapeutisch versorgt werden können.“

Unverständlich ist jedoch, dass dies nur für Patient*innen gilt, die in den vergangenen 18 Monaten bereits bei einer Psychotherapeut*in waren. Patient*innen, die neu erkranken, sind damit ausgeschlossen. Für die ersten diagnostischen Gespräche müssen sie zumindest in die Video-Sprechstunde einer Psychotherapeut*in. „Gerade ältere Patient*innen verfügen jedoch häufig nicht über die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass Neuerkrankte während der Coronakrise von psychotherapeutischer Beratung und Behandlung abgeschnitten werden. Dies ist nicht zu verantworten. In dieser Notsituation brauchen wir telefonische Versorgung für alle.“ Einzelne Kassenärztliche Vereinigungen haben schon solche patientengerechten Lösungen geschaffen.

Mit der Coronakrise nimmt der Versorgungsbedarf aufgrund behandlungsbedürftiger Depressionen und Angststörungen voraussichtlich zu. Die häusliche Enge in den Familien und finanzielle Existenzängste verunsichern viele Menschen stark. Wer länger oder stärkere psychische Beschwerden hat, sollte sich nicht scheuen, sich an eine Psychotherapeut*in zu wenden.

Während der Coronakrise: Der Weg zum Psychotherapeuten

  • Eine psychotherapeutische Beratung und Behandlung kann grundsätzlich auch weiter in den psychotherapeutischen Praxen stattfinden, auch trotz Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten. Die Behandlung einer psychischen Erkrankung gehört zur medizinisch dringend notwendigen Versorgung. Patient*innen können deshalb weiter Termine für eine Behandlung von Angesicht zu Angesicht machen oder bestehende Termine wahrnehmen, wenn sie keine Erkältungssymptome und sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Praxen halten alle notwendigen Hygienestandards ein, die dafür notwendig sind.
  • Wem es nicht möglich ist, in die Praxis zu kommen, kann eine Online-Behandlung per Videogespräch angeboten werden. Dafür benötigen die Patient*innen z. B. ein Tablet, einen Laptop oder PC.
  • Wer über keines dieser Geräte oder keine ausreichend stabile Internetverbindung verfügt, kann sich auch per Telefon an eine Psychotherapeut*in wenden. Wer in den vergangenen 18 Monaten bereits bei einer Psychotherapeut*in war, kann auch weiter telefonisch behandelt werden.
  • Wer erstmals aufgrund psychischer Beschwerden Hilfe bei einer Psychotherapeut*in sucht, muss zunächst in die psychotherapeutische Sprechstunde. Diese kann in der Praxis oder per Video-Gespräch erfolgen. Die Psychotherapeut*in muss die Patient*in weiterhin zur Diagnostik sehen. Eine rein telefonische Beratung, ob eine Behandlung notwendig ist, ist nicht möglich.

Wenn psychotherapeutische Behandlung nur noch in 2D möglich ist

Erfahrungsbericht 4: Hans-Peter Brettle, Psychotherapeut im Landkreis Wittlich

(BPtK) Von Normalität kann zwar noch keine Rede sein, aber ein typischer Arbeitstag von Hans-Peter Brettle, Psychotherapeut im rheinland-pfälzischen Landkreis Wittlich sieht inzwischen so aus: Vier Patient*innen kommen noch in seine Praxis. Vier anderen ist das Ansteckungsrisiko zu groß, sie wählen die Online-Videobehandlung, bei der zwar der Psychotherapeut noch in seiner Praxis sitzt, die Patient*in aber zuhause in ihrem Wohn- oder Arbeitszimmer. Die neue Variante der Fernbehandlung ist für beide Seiten noch unvertraut und auch noch nicht perfekt: Zweimal bricht die Leitung zusammen, einmal fällt der Ton aus. „Wenn dies in einem Moment passiert, in dem die Patient*in gerade schildert, was ihr besonders nahe geht, stört dies schon erheblich“, berichtet Hans-Peter Brettle, der sowohl Psychologischer Psychotherapeut als auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut ist.

Corona hat vieles verändert. „Ich rufe zur Zeit jede Patient*in einen Tag vorher an und frage, wie es ihr geht“, schildert Hans-Peter Brettle weiter seinen Alltag in der Coronakrise. „Hat die Patient*in Husten, Schnupfen oder Fieber, sage ich den Termin ab, um mich und meine anderen Patient*innen zu schützen. Stattdessen biete ich die Videobehandlung an oder, falls ein Gespräch in 2D nicht ausreicht, einen Spaziergang mit dem ausreichenden Abstand an.“ Immerhin die Hälfte seiner Patient*innen möchte noch das Gespräch von Angesicht zu Angesicht, den direkten Kontakt zum Psychotherapeuten und den Schutzraum der Praxis, um sich ausreichend sicher und aufgehoben zu fühlen. Weitere 20 Prozent der Patient*innen sagen ihre Termine ab, weil sie Angst haben, sich anzustecken. „Solange dies Patient*innen sind, die auf dem Weg der Besserung sind, kann eine Psychotherapie auch seltener stattfinden oder ausgesetzt werden“, sagt Hans-Peter Brettle. Bei anderen nehmen allerdings Ängste und Panikattacken zu. Die dauernde Beschäftigung mit dem Virus und den staatlichen Gesundheitsmaßnahmen führt bei ihnen zu einer ständigen Beunruhigung. „Manchen Patient*innen habe ich schon geraten, nur noch einmal am Tag die Nachrichten zu lesen, damit sie sich nicht weiter in ihre Ängste hineinsteigern.“ Depressiv Kranke leiden dagegen häufig unter der verordneten Isolierung und Einsamkeit. „Als Psychotherapeut empfehle ich ihnen normalerweise genau das Gegenteil. Ich versuche, sie zu aktivieren, sie zu motivieren, etwas zu unternehmen und Familie und Freund*innen zu treffen.

Die Behandlung in der Praxis und im unmittelbaren Gegenüber bleibt für Hans-Peter Brettle das Non-Plus-Ultra in der Psychotherapie. „In dieser Ausnahmesituation ist die Videobehandlung jedoch eine wichtige Alternative, weil sie ermöglicht, die Behandlung fortzusetzen. Eine Unterbrechung könnte bei einigen Patient*innen die psychische Erkrankung deutlich verschlimmern. Dafür sind sie noch nicht stabil genug.“ Viele Patient*innen sind deshalb dankbar, dass es inzwischen diese Möglichkeit der Fernbehandlung gibt.

Auch die Telefonate mit den Eltern der Kinder, die in seiner Praxis in Behandlung sind, nehmen zu. „Die Schließung von Kitas und Schulen, diese milde Form der Quarantäne, schafft in den Familien eine große Nähe“, berichtet Hans-Peter Brettle. „Die Kinder suchen Beschäftigung, die Eltern sorgen sich um ihren Arbeitsplatz.“ Auch die Telefonate sind eine notwendige Ergänzung der Kontaktaufnahme in Corona-Zeiten, da längst noch nicht alle Patient*innen über Internet verfügen. Deshalb war Hans-Peter Brettle sehr erfreut, dass die Kassenärztliche Vereinigung in Rheinland-Pfalz auch die Telefonsprechstunde ermöglichte. „So ist Kontakt mit allen möglich, die meine Beratung und Hilfe benötigen.“

„Der Schutzraum der Praxis fehlt“

Erfahrungsbericht 2: Dr. Natalia Erazo, Praxis für Psychotherapie und Psychoanalyse

(BPtK) Die Bundespsychotherapeutenkammer setzt die Serie mit Berichten von Psychotherapeut*innen aus dem Alltag der Coronakrise fort. Heute beschreibt die niedergelassene Psychotherapeutin Dr. Natalia Erazo ihre ersten Erfahrungen mit der Videobehandlung.

„Der Schutzraum der Praxis fehlte. Die Patientin saß in ihrem Wohnzimmer. Die Leitung für das Online-Videogespräch stand und die Kamera der Patientin war eingerichtet. Der Ton rauschte zwar noch, aber das war auf die Schnelle nicht zu ändern. Aber etwas anderes fiel mir in diesem Moment erst auf“, erinnert sich Psychotherapeutin Dr. Natalia Erazo. Unübersehbar war, dass sich die Patientin in ihrer privaten Umgebung befand, nicht in der Praxis. „Das war doch eine Veränderung in der Behandlung, die nicht unerheblich ist“, erklärt Natalia Erazo. Die Praxis ist der besondere Raum für die psychotherapeutischen Gespräche. Das beinhaltet an die Patient*in auch die Botschaft: „Wir können hier persönlichere Gespräche führen als irgendwo sonst und die Psychotherapeutin, die Ihnen gegenübersitzt, passt auf Sie auf, wenn Sie sich öffnen und von Dingen erzählen, die Sie schmerzen, beschämen oder tief traurig machen.“ Wenn die Patient*in die Praxis kommt, betritt sie einen Raum, der für sie nicht alltäglich ist, in dem Besonderes möglich ist und den sie dann bis zum nächsten Gespräch zurücklassen darf. Und dieses Potenzial hat das Wohnzimmer der Patient*in nur eingeschränkt, die Patient*in bleibt allein in ihrem Raum, wenn wir uns aus dem Gespräch ausloggen.

Doch außergewöhnliche Situationen verlangen auch ungewohnte Lösungen. Die Corona-Pandemie gebietet vor allem große Vorsicht. Das Virus ist außergewöhnlich ansteckend und einige Patient*innen ziehen es deshalb vor, die psychotherapeutische Behandlung erst einmal über das Internet fortzuführen: per Videotelefonat, bei dem man sich nicht nur hört, sondern auch sieht. Und diese Technik, die gerade auch in die psychotherapeutische Praxen Einzug hält, ermöglicht etwas, das die Nachteile aufwiegt: „Ich kann weiter für die Patient*in da sein. Die Behandlung kann fortgesetzt werden, sie muss nicht abgebrochen werden“, hebt Psychotherapeutin Erazo hervor. „Diese Kontinuität ist ein großer stabilisierender Faktor.“

Aber auch die Videobehandlungen verlangen Ruhe und Ungestörtheit. Das ist nicht immer der Fall. Eine andere Patientin hatte sich für die Behandlung ins Auto gesetzt, weil in der Wohnung zu viel los war. Auch Homeoffice und geschlossene Kitas und Schulen verlangen häufig besonderen Einfallsreichtum.

Die Erfahrungen, die Natalia Erazo mit Behandlungen in der Coronakrise gemacht hat, sind grundsätzlich besser als zunächst gedacht: Ihre Patient*innen haben jetzt handfeste Alltagsprobleme. Sie sind mit existenziellen Ängsten beschäftigt, zum Beispiel mit Befürchtungen entlassen zu werden oder mit Sorgen um Großeltern, die der Virus das Leben kosten kann. Doch diese neuen Herausforderungen des Alltags relativieren auch das persönliche psychische Leiden. „Die Coronakrise hat überraschend auch die Eigenschaft zu stützen“, berichtet Erazo. „Das psychische Leid rückt bei manchen etwas aus dem Zentrum des Erlebens, es scheint in der Corona-Sorge etwas aufgehoben; es gibt nun Konkretes zu besprechen, zu organisieren, zu erschaffen.“ Ferner hat die Krise auch Elemente, die Zusammenhalt fördern: Die Menschen sprechen mehr miteinander und versichern sich in der Not: „Wir sitzen alle in einem Boot. Gemeinsam schaffen wir das.“

Viele ihrer Patient*innen nutzen bereits die neue Videobehandlung. Natalia Erazo schätzt, dass es bei ihr bereits zwei Drittel der Termine sind. Doch nicht für jede Patient*in ist das Ferngespräch per Handy oder Laptop eine ausreichende Alternative, auch wenn man die Gesprächspartner*in dabei sieht. Im realen Kontakt kann das Gespräch, das immer auch viele gestische, nonverbale Elemente enthält, leichter eine Tiefe erreichen, als dies im virtuellen Kontakt möglich ist. Ein älterer Herr nimmt nach wie vor die Fahrt zur Praxis auf sich, trotz der besonderen Risiken, die er damit eingeht. Er möchte weiter das Gespräch von Angesicht zu Angesicht führen, um damit ab und zu aus der Einsamkeit seiner Situation herauszukommen. Natalia Erazo bleibt auch diesen Wünschen gegenüber offen. Solange eine Patient*in nicht positiv getestet ist, sind ihre Praxistüren nicht verschlossen. Auch wenn sie den Sicherheitsabstand auf drei Meter vergrößert hat.

Jetzt auch Sprechstunde und Probatorik per Videobehandlung möglich

BPtK begrüßt neue Regelungen während der Corona-Pandemie

(BPtK) Psychotherapeutische Sprechstunde und probatorische Gespräche sind während der Corona-Pandemie auch per Videotelefonat möglich. Das haben Kassenärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband gestern beschlossen. Danach kann in begründeten Einzelfällen die Beratung und Diagnostik von Patient*innen ohne unmittelbaren Kontakt erfolgen. Insbesondere Quarantäne-Patient*innen sind nicht anders zu versorgen. Aber auch älteren Menschen ist nicht immer zumutbar, das Ansteckungsrisiko auf dem Weg zur Praxis einzugehen. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) begrüßt die neuen Regelungen während der Corona-Pandemie.

Auch für Gruppentherapien wurden Erleichterungen geschaffen. Bereits genehmigte Gruppentherapiesitzungen können unbürokratisch als Einzeltherapiesitzungen durchgeführt werden. Hierfür ist nur eine formlose Anzeige bei der Krankenkasse erforderlich.

Bereits seit vergangener Woche sind Videobehandlungen unbegrenzt möglich. Ihre Beschränkung auf maximal 20 Prozent der Patient*innen ist während der Corona-Pandemie ausgesetzt. Die BPtK setzt sich aber weiter dafür ein, psychotherapeutischen Sprechstunde, Probatorik und Behandlung per Telefon zu ermöglichen, wenn es anders nicht möglich ist.

Corona-Krise: Reflexive Veranstaltungen (Intervision, Supervision, Qualitätszirkel) als Online-Veranstaltung

(LPK BW) Liebe Kammermitglieder, besondere Situationen erfordern oftmals besondere Lösungen. Das Ressort Fortbildung teilt in Absprache mit dem Vorstand mit, dass es während der Corona-Krise ausnahmsweise für Sie möglich ist, akkreditierte Sitzungen von Supervisionen, Intervisionen und Qualitätszirkel (sog. C2-Veranstaltungen) Online durchzuführen (z. B. per Skype bzw. Video-Konferenz).

Hierfür muss ein möglichst sicheres Medium bzw. ein „sicherer“ Anbieter gewählt werden. Es wird dabei der Verantwortung der Gruppe überlassen, welches Medium gewählt wird. In jedem Fall sind bei den Online-Sitzungen die Datenschutzbestimmungen einzuhalten (z.B. betreffend vorgestellter Behandlungsfälle). Bitte beachten: Ein Teilnehmer sollte im Falle einer Online-Sitzung stellvertretend die Führung der obligatorischen Teilnehmerliste übernehmen, d.h. durch seine/ihre Unterschrift wird die „Präsenz“ bzw. Teilnahme der einzelnen aufgelisteten Gruppenmitglieder bestätigt. Auf der Teilnehmerliste muss zudem vermerkt werden, über welches Medium die Sitzung erfolgt ist.

Diese Regelung gilt ab dem 25.03.2020 solange es die Gefährdungssituation erfordert bzw. bis zu deren Aufhebung durch den Vorstand.

Bleiben Sie gesund,

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jürgen Schmidt